Nachhaltigkeit
Gemeinsames Handeln strahlt aus
Bis 2045 soll Deutschland in allen Sektoren klimaneutral wirtschaften. So will es das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung. Halle (Saale) hat ambitioniertere Ziele. Der erarbeitete Vorsprung im bundesweiten Vergleich soll mindestens gehalten werden. Mit der Roadmap Klimaneutralität hat sich die Energie-Initiative Halle (Saale) dafür einen Masterplan gegeben. Nach nur einem Jahr umfasst der schon über 100 Maßnahmen. Tendenz steigend.

Was alle Aktivitäten verbindet? Sie folgen durchweg einem umweltökonomischen Ansatz. Technisch machbare Klimaschutzmaßnahmen werden genau geprüft und nur dann umgesetzt, wenn sie auch wirtschaftlich funktionieren. Die Überzeugung dahinter: So lässt sich der regulatorische Rahmen des Gesetzgebers mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen von Zeit über Geld bis hin zum Personal bestmöglich nutzen.
Mit einem einheitlichen Regelwerk zahlt die Energie-Initiative Halle (Saale) auf das Ziel Klimaneutralität ein.
Nachdem in einem ersten Schritt zunächst alle Maßnahmen zur CO2 -Reduktion erfasst und betrachtet wurden, die bereits abgeschlossen, gerade laufen oder geplant sind, rückt jetzt zunehmend die Klimabilanzierung in den Fokus der Energie-Initiative. Hier hat die EVH GmbH für alle Partnerinnen und Partner die Federführung übernommen, ist sie doch seit vielen Jahren ebenso wie die Energieversorgung Halle Netz GmbH nach EMAS und ISO 14.001 zertifiziert und bringt so gewachsene Erfahrung beim Messen, Bewerten und Verbessern der betrieblichen Umweltleistung ein. Mit diesem Ansatz zum Erfassen von Emissionen vereinheitlicht der Interessenverbund nunmehr seine Methodik. So zahlen zukünftig alle Aktivitäten nach einem gleichen Regelwerk auf das gemeinsame Ziel ein. Liegen die CO2 -Bilanzen für die Prozesse, Produkte und Dienstleistungen aller Partnerinnen und Partner vor, leiten alle gemeinsam Handlungsbedarfe ab. Vorliegen sollen diese Transformationspläne bis Ende 2023.

Die zukünftigen Klimabilanzen geben dabei aber nicht nur Aufschluss über Gesamtemissionen eines Unternehmens, es werden auch dessen spezifische Handlungsfelder als Basis für konkrete Klimaschutzmaßnahmen abgeleitet. Daneben dient die erfasste Bilanz für weitere Fragestellungen. Etwa solche rund um das Kohlendioxidaufteilungsgesetz oder die kommunale Wärmeplanung. Letzteres ist zentrales Koordinierungsinstrument für eine lokale, effiziente Wärmenutzung und befindet sich aktuell im Zusammenhang mit dem geplanten Gebäudeenergiegesetz in der öffentlichen Debatte. Auch hier hat sich die Stadtwerke-Gruppe mit Projekten zur Fernwärmetransformation- und kommunalen Wärmeplanung bereits auf den Weg gemacht.
Das gemeinsame Handeln strahlt aus in die Stadtgesellschaft.
2022 begrüßte die Initiative drei weitere Mitglieder: das Universitätsklinikum Halle, die Wohnungsgenossenschaft Halle-Süd e.G. und die LEUWO Leuna-Wohnungsgesellschaft mbH. In diesem Jahr folgten das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie und die Firma Finsterwalder Transport & Logistik GmbH. Damit stellen sich inzwischen über 30 Partnerinnen und Partner dem Ziel, Hallenserinnen und Hallenser auch zukünftig sicher, zuverlässig, umweltschonend und bezahlbar mit Energie zu versorgen.
