Mobilität
Technisch anspruchsvolles Programm läuft planmäßig
Seit mehr als zehn Jahren baut die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) im STADTBAHN-Programm das Liniennetz in Halle (Saale) leistungsstark, barriere- und konfliktfrei aus. Dabei meistert sie auch technisch höchst anspruchsvolle Aufgaben. Etwa eine Straßenunterquerung für eine Fernwärmetrasse und sogar einen Brückenneubau. Wichtige Baumaßnahmen liegen im Plan.
Zwei Jahre Bauzeit plante die HAVAG für den mittleren Abschnitt der innerstädtischen B 91. Anfang Mai 2024 konnte sie die wichtige Nord-Süd-Achse in beide Richtungen wieder für Autofahrer freigeben. Die Merseburger Straße/ Mitte ist um- und ausgebaut. Auf einer Länge von 1,3 Kilometern wurden Gleise erneuert, Haltestellen barrierefrei gebaut und mit modernen Informationssystemen ausgestattet, Versorgungsleitungen gezogen und die Straße inklusive Nebenanlagen erneuert. Inzwischen rollt der Bahnverkehr über Grüngleise. Die Arbeiten realisierte die HAVAG in fünf Bauabschnitte „unter rollendem Rad“.
Eine besondere Herausforderung war dabei das Verlegen der Fernwärmetrasse an der Rosengartenbrücke mittels eines grabenlosen Rohrvertriebsverfahrens. Die einst oberirdisch verlaufende Trasse quert jetzt unterirdisch die Merseburger Straße. Eine weitere Mammutaufgabe wird derzeit vorbereitet. Demnächst soll die Kreuzung Merseburger Straße/ Damaschkestraße/ Dieselstraße erneuert werden. Der Knoten ist einer der wichtigsten für den Öffentlichen Nah- und den Straßenverkehr im Süden der Stadt.
Schickes Rasengleis nach dem Umbau im Böllberger Weg. Rasengleis ist ökologisch, schluckt Geräusche und sieht gut aus.
Längste Baustelle freigegeben
Nach der Verkehrsfreigabe der Merseburger Straße in Halle gab es auch gute Neuigkeiten von der zweiten Nord-Süd-Achse, dem Böllberger Weg. Bereits seit Juli 2023 rollen die Bahnen auf ihren neuen Gleisen, seit Mitte Mai 2024 fahren hier auch wieder Autos. Mit einer Länge von 2,2 Kilometern ist der Böllberger Weg bislang die Königsetappe. Länger war bisher im STADTBAHN-Programm keine Baustelle. Wichtigster Eingriff war ein neuer Gleisverlauf im südlichen Abschnitt, dort wurde eine S-Kurve begradigt. Optimiert ist hier nun auch der Umstieg von der Tram zum Bus und umgekehrt – dank neuer Bus-Linienführung, Anschlüssen zur Straßenbahnlinie 1 und barrierefreier Haltestellen. Ergänzt wird alles von einem neuen Park-and-Ride-Parkplatz in Wörmlitz.
Mansfelder Straße mit Brückenneubau
Seit Anfang 2023 wird darüber hinaus auch die Mansfelder Straße West zwischen Rennbahnkreuz und dem Straßenknoten Herrenstraße stadtbahnkonform ausgebaut. Die Besonderheit auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Altstadt und Neustadt ist der Neubau der Elisabethbrücke. Herausforderung und Novum für die HAVAG als Bauherrin gleichermaßen. Mehr zum Bauprojekt hier .
Das Programm STADTBAHN ist ein echter Gewinn: für die Fahrgäste. Für die Umwelt. Für Halle (Saale).
Nachhaltiger Ausbau der Frohen Zukunft gestartet
Im Oktober 2023 begann schließlich noch der Ausbau der Dessauer Straße in der Frohen Zukunft. Auch hier werden ÖPNV-Trasse und Verkehrsanlagen modernisiert und so zukunftsfest gemacht. Verbunden ist das mit einem Um- und Neuverlegen des Großteils der unterirdischen Gas-, Elektro-, Abwasser- und Trinkwasserleitungen. Zwischen der Kreuzung Landrain und Endstelle Frohe Zukunft wird die bislang in Seitenlage verlaufende Straßenbahntrasse auf einer Länge von etwa 800 Metern in der Mitte der Straße neu gebaut. Die neuen Grüngleise verbessern in Zukunft das Mikroklima und reduzieren den Verkehrslärm. Hinzu kommen drei barrierefreie Haltestellen inklusive sicherer Fußgängerquerungen, neue Fahrgastunterstände und moderne Echtzeit-Informationsanlagen sowie regelkonforme Geh- und Radfahranlagen.
Das Programm STADTBAHN Halle
Die Stadt Halle, die Stadtwerke Halle und die HAVAG bauen seit 2013 die Straßenbahn in Halle zur Stadtbahn aus. Ziel des ambitionierten Programms ist der Ausbau einzelner Linien des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur STADTBAHN Halle und damit die Sicherung eines zukunftsfähigen Nahverkehrs für Halle (Saale). Das Programm STADTBAHN Halle wird mit Fördermitteln für den ÖPNV von Bund und Land gefördert. Die Stadtwerke Halle GmbH beteiligt sich mit Eigenmitteln. Mit dem Projekt verbunden ist ein erheblicher Qualitätsgewinn: höhere Reisegeschwindigkeit, mehr Fahrgastkomfort, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Bahnen. Es entstehen neue Gleisanlagen und Fahrstromleitungen, barrierefreie Haltestellen und moderne Kommunikationsanlagen. Daneben werden auch die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, wie Abwasserkanäle, Strom- und Gasleitungen sowie Straßen-, Fuß- und Radwege erneuert. Weitere Informationen zum Programm hier .
Barrierefreie Mobilität
Barrierefreie Haltestellen erhöhen Komfort und Service für Fahrgäste. Im Rahmen des Programms STADTBAHN hat die HAVAG bereits über die Hälfte der Haltestellen im Stadtgebiet mit einem niederflurgerechten Bahnsteig ausgebaut. Weitere folgen.